Das Konzert möchte eine tiefe Verneigung vor den Giganten Louis Armstrong und Duke Ellington sein. Der Trompeter und Flügelhornist Axel Schlosser gilt als einer der brillantesten Virtuosen der jungen europäischen Jazzgeneration. In dem aktuellen Programm „Celebrating the Giants“ polieren er und seine hochkarätigen Künstlerkollegen Musik aus dem Dunstkreis der beiden Meister neu auf – und das in einer für beide ungewöhnlichen Besetzung: im Quartett. Auf dem Programm stehen weltbekannte Kompositionen, die vorwiegend durch Armstrongs Interpretation zu Welthits wurden. Das Publikum im Elisabeth-Hoffmann-Saal darf sich aber auch auf wunderbare Raritäten freuen, die an diesem Sonntagvormittag erklingen. Stücke, die solide Eckpfeiler im Repertoire der beiden Musiker bildeten, aber auch kleine Kuriositäten sind zu hören. Louis Armstrong spielte gerne Kompositionen Duke Ellingtons, der „Duke“ komponierte sogar Musik, um „Satchmo“ zu portraitieren. Eines seiner späteren Werke verbindet beide Künstler auf schlüssige Weise. Zudem präsentieren Axel Schlosser (Trompete), Thilo Wagner (Piano), Jean-Philippe Wadle (Bass) und Jean Paul Hochstädter (Drums) Eigenkompositionen Schlossers, die sich auf das musikalische Schaffen der zwei Giganten beziehen. Ein Hörvergnügen, das lange Vergangenes mit viel Frische in die heutige Zeit holt.
Auf einen Blick: Die Jazz-Matinee mit dem Axel-Schlosser-Quartett findet am Sonntag, 22. März 2020, im Kulturforum Alte Post statt. Das Konzert beginnt um 11 Uhr. Eintrittskarten gibt es zum Preis von 14, ermäßigt sieben Euro, beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de . Die Tageskasse im Forum Alte Post ist ab 10 Uhr geöffnet.
Zur Person: Axel Schlosser hat sich über Jahre nicht nur als Instrumentalist und Pädagoge einen exzellenten Ruf erarbeitet, er ist auch selbst Komponist und Arrangeur für kammermusikalische und großorchestrale Projekte und gefragter Gastsolist. Der 43-jährige Schwabe lebt in Frankfurt und gehört seit 2002 als Solo-Trompeter der renommierten Bigband des Hessischen Rundfunks an. Seit 17 Jahren unterrichtet Schlosser an der Hochschule für Musik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die ihn 2012 zum Honorarprofessor ernannt hat. Ein Jahr zuvor hatte er das Axel-Schlosser-Quartett gegründet. Eine wichtige Station auf seinem musikalischen Werdegang war 2003 seine Auszeichnung mit dem „JazzO“, dem Jazzpreis Ost-Württemberg. Regelmäßig arbeitet er mit weltweit anerkannten Künstlern wie Jim Mc Neely, Carla Bley oder Steve Swallow und vielen anderen zusammen.
Thilo Wagner am Klavier gilt als Swing-Pianist von Rang. Nach seinem Musikstudium bewegte er sich zunächst in der Frankfurter Jazzszene, wo er mit namhaften Musikern zusammenarbeitete. 1998 gewann er den Solistenpreis des Jazzfestivals in Vienne (Frankreich), und ist Ehrenbürger der Stadt New Orleans. Viele Tourneen führen ihn durch ganz Europa, Kanada, USA und Südamerika. „Der höllisch swingende Klavierstil des in Stuttgart lebenden Pianisten Thilo Wagner gehört zum Besten, was die deutsche Jazzszene zu bieten hat. Seine halsbrecherischen Läufe mit traumwandlerischer „Punktlandung“, die expressiven Balladen oder die gewaltig groovenden Blueszitate verblüffen und begeistern das Publikum, wo immer er auftritt“, schrieb ein Zeitungskritiker.
Jean-Philippe Wadle, Gewinner 1998 und 2001 des 1. Preises bei Jugend jazzt, studierte an den Musikhochschulen von Mainz und Köln Kontrabass. 2003 gründetet er sein eigenes Bassface Swing Trio, das traditionellen Swing spielt und in seiner Originalbesetzung mit Pianist Thilo Wagner und Schlagzeuger Florian Hermann existiert.
Energie, Begeisterung und Groove – dafür steht der Schlagzeuger Jean Paul Hochstädter. Seit 2007 gibt er in der HR-Bigband den Takt an. Der gebürtige Franke trommelte bereits als Kind begeistert und erhielt früh ein eigenes Schlagzeug. „Das Großartige am Jazz ist, dass man als Musiker oder als Band spontan so ein großes Maß an Energie, Begeisterung und Emotionen freisetzen kann, weil man eben improvisiert. Als Schlagzeuger, quasi „Motor“ jeder Band legst du natürlich die Grundlage, du bestimmst Groove, Tempo, Interpretation“.
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Stadt Pirmasens